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Ostern – Ein Fest der inneren Auferstehung

Autor: Maiīke Devī

Inmitten des aufblühenden Frühlings feiern wir Ostern – ein Fest, das nicht nur im christlichen, sondern auch im yogischen Sinne eine tiefe spirituelle Bedeutung trägt. Es lädt uns ein, über den Kreislauf von Tod und Wiedergeburt nachzudenken, nicht nur im physischen, sondern vor allem im inneren, seelischen Sinne. Es ist die Zeit, Altes loszulassen und uns für das Licht des neuen Bewusstseins zu öffnen.

 

In der christlichen Tradition steht Ostern für die Auferstehung Jesu Christi. Er stirbt am Kreuz, durchlebt das Dunkel des Todes, um am dritten Tag in einem neuen, unsterblichen Licht aufzuerstehen. Dieser Weg symbolisiert in der spirituellen Deutung den inneren Wandel, den jeder Mensch vollziehen kann – einen Weg durch Dunkelheit, Zweifel und Loslösung, hin zur Befreiung, Liebe und Einheit.

 

Ostern erinnert uns daran:

  • dass jede Dunkelheit ein Licht in sich trägt,
  • dass Schmerz ein Tor zur Transformation sein kann,
  • dass wir aus der Tiefe unserer Prüfungen in eine höhere Form des Seins erwachen können.
  • Es ist der Ruf, das „alte Selbst“ sterben zu lassen – Ego, Anhaftungen, Ängste – um dem göttlichen Licht in uns Raum zu geben.

 

Auch im Yoga finden wir diesen Weg der inneren Auferstehung. Die Praxis lädt uns ein, die Schleier des Egos (Ahamkara) zu erkennen und zu durchschreiten – durch Disziplin, Achtsamkeit, Hingabe und Selbsterkenntnis.

 

Im yogischen Sinne bedeutet Ostern:

  • das Loslassen begrenzter Identifikationen,
  • das Erwachen des inneren Lichts (Atman), 
  • der Aufstieg der Kundalini-Energie vom Wurzelchakra zum Kronenchakra – eine symbolische „Auferstehung“ ins höchste Bewusstsein.

So wird Ostern zu einem universellen Symbol des spirituellen Weges: Von der Verhaftung zur Freiheit, vom Dunkel zur Klarheit, vom Ich zum Selbst.

Meditation zur inneren Auferstehung

Diese Meditation kann dich auf eine innere Osterreise mitnehmen – unabhängig von religiösem Hintergrund. Sie ist eine Einladung, in dir selbst den Raum der Stille und des Erwachens zu betreten.

 

Anleitung:

  1. Finde einen ruhigen Platz. Setze dich in eine bequeme Meditationshaltung. Schließe sanft die Augen. Atme ein paar Mal tief durch die Nase ein und durch den Mund aus.
  2. Spüre deinen Körper. Verbinde dich mit dem Boden unter dir. Erlaube dir, präsent zu werden. Atme ruhig und gleichmäßig.
  3. Visualisiere: Stelle dir nun vor, dass du in einer dunklen Höhle sitzt – still, friedlich. Diese Höhle symbolisiert deine innere Einkehr. Du bist bereit, das Alte hinter dir zu lassen: Zweifel, Ängste, Enge. Nun beginnt ein Licht in deinem Inneren zu leuchten – sanft, warm, strahlend. Es breitet sich aus – von deinem Herzen durch deinen ganzen Körper. Es ist das Licht deines wahren Selbst. Du stehst auf – wie aus der Höhle einer alten Welt – und gehst dem Licht entgegen.
  4. Wiederhole innerlich: „Ich lasse los, was ich nicht mehr bin. Ich öffne mich für mein wahres Wesen. Ich bin Licht. Ich bin Leben. Ich bin frei.“
  5. Sitze noch einen Moment in Stille. Spüre, wie sich dieses Licht in deinem Herzen verankert. Nimm die Ruhe und Klarheit mit in deinen Tag.

Ostern im spirituelle Sinne ist ein inneres Geschehen. Eine Einladung, dem Licht in dir selbst zu begegnen. Ob du den Weg über Jesus oder über Yoga gehst – beides führt zur Quelle. 

Möge dein Herz sich öffnen für die Auferstehung deines wahren Selbst. Möge das Licht in dir leuchten – heute und an jedem Tag.

Om Shanti – Frohe Osterzeit!

 

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